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Überstundenabrechnung

In diesem Kapitel erklären wir Ihnen den Umgang mit Überstunden und besonderen Regelungen aus dem Tarifvertrag bzw. Kollektivvertrag.

HELIUM 5 ermöglicht Ihnen die Erfassung und Auswertung von Zeitdaten, jedoch keine Lohnverrechnung.

Konfiguration der Überstunden

Die Konfiguration der Überstunden erfolgt über den Tarif bzw. Kollektiv. Im Modul Personal → unterer Reiter Tarif bzw. Kollektiv konfigurieren Sie die Tarife bzw. Kollektive.

Jedem Mitarbeiter kann im Modul Personal → Mitarbeiter auswählen → oberer Reiter Daten → Tarif bzw. Kollektiv der konfigurierte Tarif- bzw. Kollektivvertrag zugewiesen werden.

Detail

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Details des Tarifs bzw. Kollektivs

Im Reiter Detail vergeben Sie eine Bezeichnung.

Abrechnungsart

Sie finden die Abrechnungsart im Modul Personal → unterer Reiter Tarif bzw. Kollektiv → oberer Reiter Detail.

Mit der Abrechnungsart Standard können Sie allgemeine Regeln für die Berechnung der Überstunden definieren. Es stehen die Reiter Überstunden 100%, Überstunden 50% und Passive Reise für die Konfiguration der Tagesarten zur Verfügung.

Wählen Sie die Abrechnungsart Betriebsvereinbarung A, so wird der hintere obere Reiter freigeschaltet. Es steht der Reiter Überstunden Betriebsvereinbarung A für die Konfiguration der Tagesarten zur Verfügung.

Sollzeit und Normalstunden

Unter Detail definieren Sie die Sollarbeitszeit pro Woche und die Normalstunden.

Sollarbeitszeit sind die Sollstunden, die der Mitarbeiter pro Woche arbeiten soll. Gegebenenfalls werden die Sollstunden über das Zeitmodell berechnet.

Normalstunden sind diejenigen Stunden, welche zwar über den Sollstunden liegen, in der Wochenbetrachtung aber noch nicht in die Überstunden einfließen. Erst wenn die Wochenanwesenheit über den Normalstunden liegt, werden Überstunden gerechnet. Normalstunden sind diejenigen Stunden, welche der Mitarbeiter in der Woche arbeiten muss um bei Zeiten die darüber gehen überhaupt einen Überstundenanspruch zu haben.

Für Teilzeitkräfte gilt, die Zeiten zwischen den vereinbarten Sollstunden pro Woche bis zu den Normalstunden sind sogenannte Mehrstunden, welche in Österreich in manchen Kollektivverträgen extra zu vergüten sind.

Die Zeit zwischen der Sollarbeitszeit des Zeitmodells und den Normalstunden werden Mehrstunden genannt.

Beispiel: Ein Mitarbeiter hat ein Teilzeitmodell mit 30 Wochenstunden. Sie haben in den Normalstunden 40 Stunden hinterlegt. Für den Mitarbeiter ergeben sich deshalb bis zu 10 Mehrstunden.

Für die Überstundenabrechnung müssen die Normalstunden definiert sein.

Bei Schichtarbeiten haben Sie gegebenenfalls oft wechselnde Zeitmodelle und Sollzeiten, aber keine Mehrstunden. Vergeben Sie in diesem Fall für die Normalstunden einen kleineren Wert als für die Sollstunden des Zeitmodells. Die Definition der Normalstunden bewirkt folgende Berechnungen:

  • Sind keine Normalstunden oder Normalstunden von 0 definiert, erfolgt keine Überstundenberechnung.

  • Sind Normalstunden größer 0 aber kleiner als die Sollzeit definiert, erfolgt keine Mehrstundenberechnung. Die Iststunden, die über die Sollarbeitszeit hinaus gehen, werden als 50%ige Wochenüberstunden behandelt.

  • Sind die Normalstunden größer als die Sollzeit definiert, erfolgt die Mehrstundenberechnung für die Woche. Erst nachdem die Iststunden die Normalstunden überschreiten, werden 50%ige Überstunden ausgewiesen. 

Blockzeit / steuerlich begünstigte / nicht begünstigte Überstunden

Unter Blockzeit verstehen wir eine zusammenhängende Nachtarbeitszeit. Gegebenenfalls sind Zeiten, die in der Blockzeit anfallen, steuerbegünstigt. Begünstigt sind nur Zuschläge für Arbeitsstunden, die während einer zusammenhängenden Nachtarbeitszeit von mindestens drei Stunden (Blockzeit) geleistet werden.

Die Blockzeit ist die Voraussetzung für die steuerfreien Stunden. Parallel dazu können dies 50%ig oder 100%ig Überstunden sein.

Die Blockzeit wird ab 00:00 bis z.B. 07:00 und ab 19:00 bis 24:00 definiert. Vom Anwender kann der Endezeitpunkt für die Blockzeit ab Mitternacht = Blockzeit bis und der Beginnzeitpunkt der Blockzeit bis Mitternacht = Blockzeit ab definiert werden.

Sollte die Blockzeit abgeschaltet werden, so muss für die eindeutige Zuordnung der Überstunden die Blockzeit abgeschaltet werden. Tragen Sie dazu im Detail des Kollektivvertrages für die Blockzeit bis und für die Blockzeit von jeweils 00:00 ein.

Die Abschaltung der Blockzeit bedeutet nicht, dass die begünstigten und nicht begünstigten Überstunden nur in einem Feld betrachtet werden. Vielmehr bedeutet:

  • Wenn die Blockzeit nicht aktiv (abgeschaltet) ist, so werden

    • Alle 100%igen Überstunden an den Werktagen als steuerpflichtig betrachtet.

    • Alle 100%ige Überstunden an Sonn- und Feiertagen werden als steuerfrei betrachtet.

  • Wenn die Blockzeit aktiv ist, so werden

    • Alle 100%igen Überstunden an den Werktagen als steuerpflichtig betrachtet, außer diejenigen Stunden, die in die Blockzeit fallen und länger als drei Stunden andauern. Diese sind steuerbegünstigt.

    • Alle 100%igen Überstunden an Sonn- und Feiertagen werden als steuerbegünstigt betrachtet.

Zusätzlich zu der zeitlichen Unterscheidung zwischen 50%igen und 100%igen Überstunden gibt es die Trennung nach steuerbegünstigten und nicht steuerbegünstigten Überstunden. Wenn in der Blockzeit ein zusammenhängender Zeitraum von mindestens 2 Überstunden vorliegt, werden diese Stunden als steuerbegünstigte Überstunden behandelt. Ist die zusammenhängende Zeit kürzer, so werden diese als nicht steuerbegünstigte Stunden behandelt.

Werden Stunden an Sonn- oder Feiertagen geleistet, so werden diese immer als steuerbegünstigte Stunden behandelt.

Üblicherweise dauert die Blockzeit von 19:00-7:00. D.h. Blockzeit bis wird auf 07:00 und Blockzeit ab auf 19:00 eingestellt.

Eine Blockzeit von 00:00 bis 00:00 bedeutet, dass es keine steuerbegünstigen Überstunden gibt. Es werden nur steuerpflichtige Überstunden errechnet.

Überstunden bei negativem Gleitzeit-Saldo verbrauchen

Überstunden bei negativem Gleitzeit-Saldo verbrauchen bedeutet, dass bei negativem Gleitzeitsaldo die Überstunden verbraucht werden. Dies ist so geregelt, dass die teuersten Überstunden zuerst verbraucht werden. Also beginnend von den 100%igen Steuerpflichten, zu den 100%igen Steuerfreien, dann die 50%igen Steuerpflichten, dann die 50%igen Steuerfreien und dann die Mehrstunden.

Überstunden verteilen

Überstunden werden in folgender Reihenfolge verbraucht:

  1. 50%ige steuerpflichtige Überstunden

  2. 100%ige steuerpflichtige Überstunden

  3. 50%ige steuerbegünstigte Überstunden

  4. 100%ige steuerbegünstigte Überstunden

  5. Mehrstunden

Wenn der Haken bei Überstunden verteilen nicht gesetzt ist, so erfolgt die Betrachtung tageweise als Differenz der Tagesiststunden zu den Tagessollstunden.

Wenn der Haken bei Überstunden verteilen gesetzt ist, so erfolgt die Betrachtung wochenweise als Differenz der Wocheniststunden zu den Wochensollstunden.

Ein Mitarbeiter arbeitet 40 Stunden pro Woche, alles darüber hinaus sind Überstunden. Am Dienstag hat er 10 Stunden gearbeitet, am Freitag 6 Stunden, an den anderen drei Tagen jeweils 8 Stunden.

Ist Überstunden verteilen nicht angehakt, hat er am Dienstag Überstunden.

Ist Überstunden verteilen angehakt, hat er in der Woche keine Überstunden, denn die Wochensumme überschreitet 40 nicht.

Überstunden erst ab erbrachten Sollstunden

Wenn der Haken bei Überstunden erst ab erbrachten Sollstunden gesetzt ist, so erfolgt eine tageweise Betrachtung. Hat ein Mitarbeiter an diesem Tag die Sollstunden noch nicht erfüllt, befindet sich aber zu einer Zeit im Unternehmen, zu der Überstunden definiert sind, so werden keine Überstunden gebucht.

Wenn der Haken nicht gesetzt ist, so werden je nach Definition die Überstunden gebucht, auch wenn die Sollstunden nicht erfüllt sind.

Gerade bei Arbeiten rund um Mitternacht hat diese Definition Wirkung. Ist der Haken gesetzt und ein Mitarbeiter arbeitet ausnahmsweise einmal über Mitternacht hinaus, so ist die Anrechnung der Nachtstunden davon abhängig, ob er am darauffolgenden Tag mehr als seine Sollstunden erbringt oder ob er früher nach Hause gegangen ist.

Ist der Haken gesetzt und der Mitarbeiter hat an dem Tag an dem die Stunden nach Mitternacht angefallen sind, weniger als seine Sollstunden für diesen Tag erbracht, so wird auch die Mitternachtszeit nicht als Überstunden gewertet.

Wochengesamtsicht

Wochengesamtsicht bedeutet, dass für die Berechnung, ob bei Teilwochen die Normalstunden erreicht bzw. überschritten werden, nicht der Vergleich der Sollstunden der Teilwoche zu den Sollstunden einer ganzen Woche herangezogen wird, sondern dass immer nur volle Wochen berücksichtigt und errechnet werden. Zusätzlich werden für die Teilwochen, die sich aufgrund des Eintrittes ergeben, die Normalstunden nur anhand der Anzahl der Kalendertage der Woche herangezogen.

Immer nur volle Wochen berücksichtigt bedeutet, dass wenn der Monat z.B. am Samstag endet, so werden die wochenweisen Überstundenberechnungen der 50%igen Überstunden erst im kommenden Monat berücksichtigt, da nur da die Woche vollständig ist.

Ist der Haken gesetzt, ergibt sich eine etwas längere Rechenzeit für die Auswertungen.

Sonn- und Feiertagsüberstunden ab (Stunden)

In dem Feld Son-und Feiertagsüberstunden ab (Stunden) erfassen Sie Sonderzuschläge bei Arbeiten an Feiertagen. Wird hier 8 eingetragen, so werden die ersten 8 Stunden wie üblich behandelt und nur das, was darüber ist, fällt in 200%ige Überstunden. Wenn es keine 200% Überstunden gibt, so tragen Sie in dem Feld bitte 24 ein.

Faktoren

In den jeweiligen Feldern für den Faktor der Überstunden werden die entsprechenden Zahlen eingegeben. Wenn Sie hier zum Beispiel 0,5 eingeben, so gilt: 1 Stunde wird als Gleitzeit gut geschrieben und 0,5h werden als Überstunde erfasst. Insgesamt wird eine Stunde gearbeitet und 1,5 Stunden gutgeschrieben.
Bei 1 gilt 1 Stunde Gleitzeit und eine Stunde Überstünde - dies wird auch als 1:2 bezeichnet. Es wird eine Stunde gearbeitet und 2 Stunden gutgeschrieben.

Im jeweiligen Kollektivvertrag können die Multiplikatoren für die 50%igen und 100%igen Überstunden definiert werden. Am Ende eines jeden Monats werden die vorhandenen Überstunden und die des Vormonats aufgeschlüsselt.

Dabei werden wochenweise 50%ige Überstunden zu den steuerpflichtigen 50%igen Überstunden hinzugerechnet.

Wenn der gesamte Gleitzeitsaldo (also der des aktuellen Monates inkl. der des Vormonates) negativ ist, werden die verfügbaren Überstunden dazu verwendet, den negativen Saldo zu decken.

Eine 100%ige Überstunde entspricht einer Überstunde multipliziert mit dem im Kollektivvertrag hinterlegten Faktor.

Die Überstunden werden nur verbraucht, wenn im Personal ein Kollektivvertrag hinterlegt ist.

Bei der Betrachtung der Stunden aus Sicht der Monatsabrechnung ist zu beachten, dass der linke Bereich die Abrechnung der geleisteten Stunden im Vergleich zu den Sollstunden darstellt. Der Bereich der Überstundendarstellung ist so zu sehen, dass dies die darin enthaltenen Überstunden sind. Daraus ergibt sich, dass z.B. eine 50%ige Überstunde bei einer Auszahlung oder eventuell auch bei Zeitausgleich nur mit zusätzlichen 0,5 Stunden auswirkt. Die tatsächlich geleistete Arbeitsstunde ist bereits in der Gegenüberstellung der Soll-Ist Stunden enthalten.

Überstunden 100%

Ab einer gewissen Tageszeit werden 100%ig Überstunden bezahlt. Definieren Sie diese Zeiten unter 100%ige Überstunden.

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Überstunden 100%

Legen Sie hier die Zeiträume fest, an welchen 100%ige Überstunden gerechnet werden sollten. Da sich 100%ige Überstunden an den Tagesrändern befinden, haben Sie zwei Eingabemöglichkeiten. Die erste Eingabemöglichkeit ist für den Tagesbeginn ab Mitternacht bis zur Uhrzeit, die Sie wählen. Die zweite Eingabemöglichkeit ist für das Tagesende ab der Uhrzeit, die Sie wählen, bis Mitternacht.

Wird Rest des Tages angehakt, so wird für die 100%igen Überstunden bis zum Ende des Tages (24:00) gerechnet. Ein Zeitraum ab Tagesbeginn kann in diesem Fall nicht eingegeben werden. Sie brauchen diese Definition z.B. für Sonntagsarbeit, Feiertagsarbeit oder ähnliches.

Pausen ignorieren

Mit Pausen ignorieren definieren Sie, ob automatisch gebuchte Pausen bei der Berechnung der Überstunden berücksichtigt werden sollen.

Ist der Haken bei Pausen ignorieren gesetzt, so wird die Pause für die Berechnung als Arbeitszeit betrachtet. Für die Dauer der Pause werden die Überstundenzuschläge bezahlt bzw. im Lohndatenexport mitgerechnet.

Ist der Haken nicht gesetzt, reduzieren Pausen die Tagessumme.

Überstunden 50%

50%ig Überstunden sind grundsätzlich Zeiten, die pro Woche über die Normalstunden hinausgehen. Hat eine Woche weniger als sieben Tage, so werden die Sollstunden (Arbeitszeit) und die Normalstunden anhand des Zeitmodells umgerechnet.

Zusätzlich können über die Betriebsvereinbarung feste Zeitbereiche definiert werden, welche fix 50%ige Überstunden sind. Wir sprechen hier von 50%igen Tagesüberstunden.

Die Definition erfolgt in gleicher Weise wie die Definition der 100%igen Überstunden. Bei der Berechnung werden zuerst die 100%igen Überstunden ausgewertet, danach die 50%igen.

Trennen Sie die Bereiche klar. Achten Sie darauf, dass keine Überschneidungen zwischen 50%igen und 100%igen Überstunden definiert sind.

Um nun die gemischten Tage mit 100%igen und 50%igen Überstunden zu definieren, genügt es für den jeweiligen Tag, diese überlappend einzutragen.

Überlappende Eintragung der Mischung aus 50%igen und 100%igen Überstunden

Überstunden Betriebsvereinbarung A

In der Betriebsvereinbarung Version A haben wir folgende Definition der Überstundenermittlung und des dazugehörenden Verbrauches umgesetzt.

Durch die Definition der Abrechnungsart Betriebsvereinbarung A für den gewählten Kollektivvertrag wird der Reiter 5 Überstunden Betriebsvereinbarung A  freigeschaltet und die anderen Überstundendefinitionen deaktiviert. Zugleich wird die Detailerfassungsmaske für die Parameter der Überstunden auf die Bezeichnung und die Faktoren der 50 und 100%igen Überstunden eingeschränkt.

Die Sollzeiten kommen nach wie vor aus den Zeitmodellen, werden jedoch nur mehr innerhalb der Gleitzeit angerechnet.

Stundenabrechnung

Die hier positiv eingebuchten Stunden bedeuten, dass dieses ausbezahlt wurden, wirken daher negativ in den jeweiligen Gesamtsaldo. Wenn eine Umbuchung von z.B. 50% bezahlt auf den Gleitzeitsaldo erfolgen sollte, so werden die 50%igen Überstunden ausbezahlt, sind also positiv einzugeben, und der Gleitzeitsaldo erhöht sich, ist damit also negativ einzugeben.

Wird der Kollektivvertrag der Betriebsvereinbarung zum ersten Mal aktiviert, so muss danach das Personalmodul neu gestartet werden.

Es ändern sich bei den betroffenen Personen die Darstellung der Gleitzeitsalden als auch die Darstellung der ausbezahlten Stunden.

Logik hinter der Betriebsvereinbarung A

Es gibt vier Arten von Stunden, von denen drei auch Überstundenzuschläge haben.

100%ige Überstunden, das sind die Stunden von 00:00 bis 100% Ende und von 100% Beginn bis 24:00.

50%ige Überstunden, das sind die Stunden von 100% Ende bis 50% Ende und von 50% Beginn bis 100% Beginn.

Gleitzeitstunden sind grundsätzlich die Stunden zwischen 50% Ende und 50% Beginn, mit der Unterteilung, sind diese Stunden unter der Gleitzeit-Stundenanzahl, so gehen diese in den normalen Gleitzeittopf, sind diese über der angegebenen Gleitzeitstundenanzahl, so gehen diese in den Topf der 50%igen Gleitzeitstunden.

Zusätzlich wird bei Überstunden die eigentliche Zeit (Stunde) und der daraus entstehende zusätzliche Anspruch getrennt verwaltet. Damit wird erreicht, dass sowohl die echten Anspruchsstunden als auch die Zuschläge getrennt verwaltet, ausbezahlt und übertragen werden können. Es werden angefallene Überstunden immer dem jeweiligen Topf zugebucht. Zugleich mit der Zubuchung wird auch der Zuschlag anhand des Zuschlagsfaktors errechnet und in den Überstundenzuschlagstopf gegeben. Die Zeiten können entsprechend eingestellt werden.

Ein Sonderfall ist der Zeitraum von 50% Ende bis zu 50% Beginn, welcher grundsätzlich der Gleitzeit-Zeitraum ist. Also jene Zeit in der die tägliche Arbeitszeit erbracht werden sollte. Wird in diesem Zeitraum eine Zeit von Gleitzeit überschritten, wandert diese Zeit in den eigenen Gleitzeit-Topf, welcher ebenfalls als 50%iger Zuschlag betrachtet wird.

Berechnung von Arbeitszeit, Mehrstunden, 50%igen und 100%igen Überstunden

Rechenregeln

Die Berechnung der Stunden erfolgt in vier Schritten in einer tageweisen Betrachtung.

1. 100%ige Tagesüberstunden

Für den zu betrachtenden Tag werden die 100%igen Überstunden anhand Ihrer Konfiguration ermittelt.

Für die weitere Betrachtung wird der Tag ohne den 100%igen Überstunden verwendet.

2. 50%ige Tagesüberstunden

Für den verbleibenden zu betrachtenden Tag werden die 50%igen Tagesüberstunden anhand Ihrer Konfiguration ermittelt.

Für die weitere Betrachtung wird der Tag ohne den 50%igen Tagesüberstunden verwendet.

3. 50%ige Wochenüberstunden

Es wird die Wochensumme der nun verbleibenden Tagesstunden gebildet.
Überschreitet diese Summe die Normalstunden so sind dies 50%ige Überstunden der Woche.

Aus den verbleibenden Stunden der zu betrachtenden Woche wird die Wochensumme ermittelt. Überschreitet diese Summe die Normalstunden, so ergibt die Differenz zwischen Normalstunden und Wochensumme die 50%igen Wochenüberstunden.

Für die weitere Betrachtung wird der Tag ohne den 50%igen Wochenüberstunden verwendet.

4. Mehrstunden pro Woche

Gegebenenfalls verbleibt eine Differenz zwischen Sollstunden und Wochensumme. Diese Differenz ergibt die Mehrstunden pro Woche.

Verteilung

Die Verteilung der geleisteten Stunden auf die verschiedenen Stundenarten erfolgt nach folgender Regel. Es handelt sich um eine Vermischung von Tages-, Wochen- und Monatsbetrachtungen.

In der Tabelle werden die Regelungen für Österreich beschrieben.

Stundenart

Steuern

Kurztext

Details

Normalstunden

Stunden, die während der Normalarbeitszeit geleistet werden bzw. innerhalb des Zeitraums oder der Dauer der Sollarbeitszeit liegen.

Mehrstunden

Wochenbetrachtung

Stunden, die über die Normalarbeitszeit hinausgehen, aber noch innerhalb der Wochenarbeitszeitregel liegen und keine 100%igen Überstunden sind.

Überstunden 50%

steuerfrei

Tages- und
Monatsbetrachtung

Stunden, die über die Mehrstunden hinausgehen und im Zeitraum zwischen 6:00 und 20:00 geleistet werden.
Im Monat sind 5 Stunden steuerfrei.

steuerpflichtig

Tages- und
Monatsbetrachtung

Siehe oben, ab dem Beginn der 6. Stunde ist diese steuerpflichtig.

Überstunden 100%

steuerfrei

Tagesbetrachtung

Stunden im Zeitraum zwischen 20:00 und 6:00 oder an Sonn- und Feiertagen. Ab drei zusammenhängenden Überstunden sind diese steuerfrei.

steuerpflichtig

Tagesbetrachtung

Siehe oben, jedoch für Überstunden bis zu drei Stunden.

Überstundenpauschale

Monatsbetrachtung

Eine Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, im Zeitraum zusätzliche Stunden zu erbringen. Diese erhöhen die monatliche Verpflichtung der Soll-Stundenleistung des Arbeitnehmers.

Da die Monatsabrechnungen meistens mitten in der Woche sind und um, vor allem bei Teilzeitkräften, eine möglichst gerechte Abrechnungsart der Wochenbetrachtungen für die Teilwoche zu erreichen, wird bei Teilzeitmodellen ein Referenzmodell angegeben, auf dessen Basis die Ermittlung der Mehrstunden für die Teilwoche erfolgt.

Baum der Verteilung

Überstunden auszahlen und ausgleichen

Werden Überstunden ausbezahlt, so müssen, damit der angezeigte Gleitzeitsaldo richtig ist, diese ausbezahlten Stunden bei der jeweiligen Person im Personalstamm zum Auszahlungszeitpunkt eingegeben werden.

Verwenden Sie dazu das Modul Personalverwaltung → Mitarbeiter auswählen → oberer Reiter Stundenabrechnung. Geben Sie hier die ausbezahlten Stunden ein. Mehrstunden bis Überstunden steuerpflichtig 100% reduzieren den Zeitsaldo des Mitarbeiters.

Gutstunden werden dem Zeitsaldo, abhängig vom Parameter GUTSTUNDEN_ZU_UESTD50_ADDIEREN, als 50%ige steuerpflichtige Überstunden hinzugerechnet. Steht der Parameter auf 1, so werden diese den steuerpflichtigen 50%igen Überstunden hinzugerechnet. Steht der Parameter auf 0, so werden diese dem Gleitzeitsaldo hinzugezählt.

Tragen Sie einen Kommentar ein, damit Sie später nachvollziehen können, warum diese Eingabe gemacht wurde.

Die Qualifikationsprämie dient Ihrer Information und Dokumentation und wird nicht ausgedruckt.

Überstunden-Faktor aus dem Kollektiv und Rückrechnung in ausbezahlte Stunden

Ausbezahlte Überstunden mit Faktor > 0 reduzieren die Überstunden (und die Normalstunden). Ausbezahlte Überstunden mit Faktor = 0 reduzieren nur die Normalstunden.

Ausbezahlte Überstunden sind auf Normalstunden umgerechnete Überstunden. Überstunden und Mehrstunden werden immer auch in die Normalstunden mitgerechnet.

Ist ein Überstundenfaktor von 0 definiert, so werden die Überstunden ohne Veränderung ins nächste Monat übertragen, da diese nur ausbezahlt werden können. Sie werden nicht mit dem negativem Gleitzeitsaldo abgerechnet, da es ja keine zusätzlichen Stundenguthaben sind.

Stundenausgleich

Gegebenenfalls machen Mitarbeiter Überstunden und gleichen diese den nächsten Tagen durch Zeitausgleich wieder aus. Angesammelten Überstunden sollen in diesem Fall durch die Minusstunden wieder verbraucht werden.

HELIUM 5 berechnet am Monatsende den Ausgleich. Hat der Mitarbeiter am Monatsende ein negatives Gleitzeitsaldo, so werden solange Überstunden verbraucht, bis sein Gleitzeitsaldo ausgeglichen ist. Es werden immer die teuersten Stunden zuerst verbraucht. Der Verbrauch erfolgt also in folgender Reihenfolge:

  • Überstunden 100%ig steuerpflichtig

  • Überstunden 100%ig steuerfrei

  • Überstunden 50%ig steuerpflichtig

  • Überstunden 50%ig steuerfrei

  • Mehrstunden

Dieser Stundenausgleich wird, falls erforderlich, auf der Monatsabrechnung angedruckt.

Stundenausgleich

Der verbleibende Gleitzeitsaldo wird in den nächsten Monat übertragen, auch wenn er negativ ist.

Automatische Auszahlung von Überstunden

Gegebenenfalls werden bei Ihnen immer alle Überstunden ausbezahlt, die negativen Stunden bleiben aber bestehen. Die Auszahlung der Überstunden wird im Folgemonat abgerechnet. Wenn beim Mitarbeiter diese Automatik aktiviert ist, wird die Auszahlung auf den 1. des Folgemonates gebucht.

Für die Aktivierung der Auszahlungsautomatik gehen Sie auf Personalgehalt des gewünschten Mitarbeiters. Hier haken Sie ab dem gewünschten Monat "Überstunden monatl. auszahlen." an. Nun wird das Feld "Verbleibender Puffer" freigeschaltet. Hier geben Sie den verbleibenden Überstundenpuffer an. Dieser Wert kann auch 0 sein.

Ist nun "Überstunden monatl. auszahlen." angehakt, so werden alle Überstunden, inklusive der Stunden des Vormonates, zum 1. des nächsten Monates ausbezahlt, solange "Verbleibender Puffer" nicht unterschritten wird. Es werden die teuersten Überstunden zuerst abgebaut.

Damit hängt auch die Überstundenabrechnung/Stundenausgleich zusammen. In einigen Firmen wird dies auch ZA Polster, Zeitausgleichspolster genannt.

Wenn die Auszahlungsautomatik aktiviert ist, so werden nur dann automatische Einträge im Reiter Stundenabrechnung gemacht, wenn auch tatsächlich etwas auszubezahlen ist. Ist der Saldo negativ, so ist nichts auszuzahlen und daher erfolgt hier auch kein Eintrag.

Den aktuell protokollierten Stundensaldo sehen Sie auch im Reiter Gleitzeitsaldo. Hier werden alle sich aus der jeweiligen Abrechnung ergebenden Salden eingetragen.

Durchrechnungszeitraum 53 Wochen

Gegebenenfalls möchten Sie einen Durchrechnungszeitraum von 53Wochen konfigurieren.

In diesem Fall konfigurieren Sie ein reines Gleitzeitmodell. Im Kollektivvertrag sind keinerlei Überstundenfaktoren oder Blockzeiten zu definieren. Wurden keine Blockzeiten definiert, so ergibt dies bei allfälligen Überstunden immer steuerpflichtige Überstunden.

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