Rollierende Planung
Die rollierende Planung dient der Weitergabe des teilweise verbindlichen Forecasts Ihres Kunden an Ihre Lieferanten. Sie finden diese Auswertung unter Info → Rollierende Planung.
Die Idee hinter der Rollierenden Planung ist folgende: Sie erhalten von Ihrem Kunden Forecast-Planungen für die nächsten 3-12 Monate. Sie legen pro Monat einen Rahmenauftrag an und schreiben in die Projektbezeichnung das Monat. Zugleich setzen Sie den Rahmentermin auf das Ende des Monates. Achten Sei darauf, dass die Auftragsnummern und die Monate chronologisch zusammenpassen.
Nun tragen Sie in den Monats-Rahmenauftrag die Forecastzahlen Ihres Kunden ein.
Haben Sie nun die Daten für die nächsten 12 Monate erfasst, so sehen Sie in der Auswertung der Rollierenden Planung welche Einzelkomponenten Sie in den nächsten Monaten für die aufgrund der enthaltenen Stücklisten errechneten Materialien benötigen. Drucken Sie diese gruppiert nach Lieferanten aus, so können Sie diese direkt an Ihre Lieferanten weiterleiten.
Ausgangsbasis sind die offenen Rahmenaufträge des ausgewählten Kunden, also des Kunden des Auftrags auf dem der Cursor bei Aufruf der Funktion steht. Es werden damit vor allem die Mengen für die nächsten 12 Monate errechnet. Dazu werden alle offenen Rahmenaufträge des Kunden herangezogen und die ältesten 12 offenen dieses einen Kunden berücksichtigt. Sind weniger Rahmenaufträge offen, so werden keine Werte errechnet, sind mehr offen, werden nur die ältesten 12 berücksichtigt.
Der Begriff Monat dient hier nur der üblichen Verwendungsweise für die rollierende Planung. Die tatsächlichen Zeiträume sind außerhalb von HELIUM V zu definieren. Daher wird auch die Projektbezeichnung aus den jeweiligen Auftragskopfdaten als Spaltenüberschrift bei den Mengen mit angedruckt. Es wird für jede Auftragsposition die komplette Stücklistenauflösung durchgeführt und zum Schluss alle Positionen nach Artikel verdichtet. Zu Ihrer Übersicht werden Lagerstand und aktuell frei verfügbare Menge mit angedruckt. Zusätzlich stehen auch noch die Wiederbeschaffungszeiten der Lieferanten zur Verfügung.
Tipp: Gegebenenfalls werden verbindlich zugesagten Drei-Monats Forecasts nicht so genau gehalten. Wir empfehlen in diesem Fall, dass Sie die "alten" Planungen aufbewahren, also im System stehen lassen.
Ein Beispiel:
Am 30.7. erhalten Sie die Planung für August, September, Oktober
Am 30.8. erhalten Sie die Planung für September, Oktober, November
Am 30.9. erhalten Sie die Planung für Oktober, November, Dezember
Sie haben aber am 31.7. die Planung für Oktober verbindlich weitergegeben, Material Ihrer Unterstücklisten usw. eingekauft. Weicht nun die am 30.9. erhaltene Planung deutlich von der am 30.7. erhaltenen Planung ab, so haben Sie normalerweise das Recht, den Mehraufwand Ihrem Kunden in Rechnung zu stellen. Ob Sie dies durchsetzen können steht auf einem anderen Blatt.
Sie können die tatsächlichen Lieferungen, den tatsächlichen Wareneinsatz für einen Zeitraum mit dem Journal Rahmenerfüllung auswerten. Und erhalten damit eine Vorstellung davon, wie exakt Ihr Kunde seinen, oft verbindlich zugesagten, Forecast erfüllt.
Im System stehen lassen, bedeutet: Sie erledigen den am 30.7. für Oktober angelegten Rahmenauftrag, damit er in den Berechnungen usw. nicht mehr wirkt, aber in Ihrer Auslieferungsbetrachtung für den Oktober wird der am 30.7. angelegte Rahmenauftrag für die Rahmenerfüllungsstatistik als Vergleichswert herangezogen.
Bitte beachten Sie auch das Modul Forecast, welches in einer sehr umfassenden Variante inkl. EDI Import und in einer kleinen Ausführung zur Verfügung steht.
Unterschied zwischen der Rollierenden Planung und den Rahmendetailbedarfen
Auf den ersten Blick ist man der Meinung, dass die Detailmengen der Rollierenden Planung und die Detailmengen des Rahmendetailbedarfs zusammenstimmen müssten. Dies ist ausschließlich bei gänzlich neuen Produkten = Stücklisten und bei aktualisiertem Rahmendetailbedarf der Fall.
Bitte berücksichtigen Sie, dass im Rahmendetailbedarf der Lagerstand aller Läger und die Mengen in Fertigung berücksichtigt werden (abgezogen). Dies wird bei der Rollierenden Planung, welche dafür gedacht ist, dass Sie den Bedarf an Ihren Lieferanten weitergeben, nicht berücksichtigt.
Für den Rahmendetailbedarf wird zusätzlich der Bedarf nach Terminen sortiert durch Lagerstand und den Mengen in Produktion erfüllt. So kann es durchaus den Anschein erwecken, dass nur ein Teil der Rahmenaufträge im Rahmendetailbedarf enthalten ist. Bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus, dass diese Situation sich jedoch durch die terminliche Steuerung ergibt.
Um die Übersicht etwas zu erleichtern, haben wir in der Stücklistenverwendung auch die Reservierungen, Rahmenreservierungen, Fehlmengen, Lagerstände mit angedruckt.