Halbfertigfabrikatsinventur
Über die Inventur oder über eine Lagerstandsliste erhalten Sie Ihre Lagerwerte. Es werden alle Artikel betrachtet, die auf einem HELIUM 5 Lager liegen. Um welche Art von Artikel es sich handelt, ob der Artikel Rohmaterial, Einkaufsteil, Baugruppe, Vormontage, Endprodukt oder Sonstiges ist, wird nicht berücksichtigt. Unbekannt bleiben bei der Inventur oder bei der Lagerstandsliste jedoch die Werte, die sich in Produktion befinden.
Mit der Halbfertigfabrikatsinventur erhalten Sie den Wert der angearbeiteten Waren unter Berücksichtigung von bereits abgelieferten Mengen. Die Halbfertigfabrikatsinventur zeigt Ihnen die Artikel und Werte an, die über die Inventur oder über die Lagerstandsliste unbekannt bleiben, weil sie sich in einem Produktionsauftrag ohne Ablieferung befinden.
Beispiel: Sie haben einen Produktionsauftrag für zwei Tische gestartet. Ein Tisch besteht aus einer Tischplatte und zwei Stahlträgern und Sie haben 2 Stunden Montagezeit pro Tisch kalkuliert. Die Tischplatten mit einem Wert von jeweils 200,- EUR und die Stahlträger mit einem Wert von jeweils 50,- EUR sind bereits in den Produktionsauftrag gebucht. Außerdem wurde bereits drei Stunden montiert, der Stundenwert der Montage beträgt 50,- EUR. Der erste Tisch ist bereits abgeliefert.
Die Inventur oder die Lagerstandsliste enthalten ausschließlich den ersten Tisch. Weder der zweite Tisch noch die Platte oder die Stahlträger oder die Arbeitszeit sind enthalten, denn nichts davon ist schon auf einem Lager.
Über die Halbfertigfabrikatsinventur erhalten Sie 350,- EUR:
200,- EUR (Tischplatte)
100,- EUR (2x Stahlträger)
50,- EUR (1 Stunde Arbeitszeit)
Sie finden die Halbfertigfabrikatsinventur im Modul Fertigung → Journal → Halbfetigfabrikatsinventur. Für die Auswertung haben Sie verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, die im Folgenden erklärt werden.
Stichtag
Geben Sie an, für welchen Tag Sie die Halbfertigfabrikatsinventur sehen möchten. Für die Auswertung werden alle Fertigungsaufträge betrachtet, auf die zum Stichtag Material gebucht war. Der Stichtag ist inklusiv, alle Veränderungen, die am Stichtag durchgeführt wurden, werden berücksichtigt. Wenn Sie keinen Stichtag angeben, wird der aktuelle Tag verwendet.
Beispiel: Sie haben am 02.07. einen Produktionsauftrag für einen Tisch gestartet. Für die Produktion benötigen Sie eine Tischplatte, zwei Stahlträger und zwei Stunden Arbeitszeit. Die Tischplatte im Wert von 200,- EUR und beide Stahlträger im Wert von jeweils 50,- EUR lagern bereits seit Juni. Eine Arbeitsstunde ist 50,- EUR wert.
Ergebnis für den 01.07.: Lagerwert 300,- EUR, Halbfertigfabrikatsinventur: 0,- EUR
Am 02.07. wird die Tischplatte in den Produktionsauftrag gebucht.
Ergebnis für den 02.07.: Lagerwert 100,- EUR, Halbfertigfabrikatsinventur: 200,- EUR
Die beiden Stahlträger im Wert von jeweils 50,- EUR werden am 03.07. in den Produktionsauftrag gebucht. Am 03.07. wird eine Stunde am Tisch gearbeitet.
Ergebnis für den 03.07.: Lagerwert 0,- EUR, Halbfertigfabrikatsinventur: 350,- EUR
Am 04.07. wurde die zweite Stunde gearbeitet und der Tisch durch eine Ablieferung fertiggestellt.
Ergebnis für den 04.07.: Lagerwert 400,- EUR, Halbfertigfabrikatsinventur: 0,- EUR
Verdichtet
Bestimmen Sie, ob Sie jedes Los detailliert einzeln aufgeführt haben möchten oder ob Sie die Auswertung pro Artikel aufsummiert sehen möchten. Auf die Berechnung der Summe hat dieser Haken keine Auswirkung.
Ist der Haken nicht gesetzt, so wird für jedes einzelne Los jede einzelne Materialposition aufgeführt.
Ist der Haken nicht gesetzt, so werden die Losnummern und Stücklistenartikelnummern weggelassen. Sie erhalten pro Artikel eine Ergebniszeile, die Werte sind über alle Lose summiert.
nur Materialwerte
Bestimmen Sie, ob Sie bereits geleistete Arbeitszeit berücksichtigen wollen oder ob die Zeit ignoriert werden soll.
Ist der Haken nicht gesetzt, so wird die Zeit entsprechend dem Parameter PERSONALKOSTEN_QUELLE berücksichtigt.
Ist der Haken gesetzt, so erhalten Sie ausschließlich Materialwerte, jegliche Zeiterfassung wird ignoriert.
Beispiel: Sie haben einen Produktionsauftrag für einen Tisch gestartet. Ein Tisch besteht aus einer Tischplatte und zwei Stahlträgern und Sie haben 2 Stunden Montagezeit kalkuliert. Die Tischplatte mit einem Wert von 200,- EUR und die Stahlträger mit einem Wert von jeweils 50,- EUR sind bereits in den Produktionsauftrag gebucht. Außerdem wurde bereits eine Stunde montiert, der Stundenwert der Montage beträgt 50,- EUR.
ohne “nur Materialwerte”: Sie sehen die Stunde Arbeitszeit mit einem Wert von 50,- EUR als eine Zeile in der Auswertung. Die Summe beträgt 350,- EUR.
mit “nur Materialwerte”: Die Auswertung wird ohne Arbeitszeit und nur mit den Materialpositionen angezeigt. Die Summe beträgt 300,- EUR.
Fertigungsort
Geben Sie an, für welchen Fertigungsort Sie die Auswertung sehen möchten. Der Fertigungsort ist ausschließlich von Bedeutung, wenn Sie mehrere aktive HELIUM 5 Mandanten haben. Die Aufteilung basiert auf dem Fertigungsort, den Sie im Reiter 2 des Loses hinterlegt haben.
Sortiert nach Fertigungsgruppe
Bestimmen Sie, ob die Auswertung nach Fertigungsgruppe sortiert werden soll. Ist der Haken gesetzt, so erhalten Sie zusätzlich pro Fertigungsgruppe eine Summe.
Sortierung
Artikelnummer + Losnummer
Dies ist die Standardsortierung. Die Ergebnisse werden nach der Artikelnummer sortiert. Sollte ein Artikel in mehreren Losen enthalten sein, so wird innerhalb des Artikels nach der Losnummer sortiert.
Losnummer + Artikelnummer
Die Ergebnisse werden zunächst nach der Losnummer sortiert. Innerhalb des Loses werden die Artikel nach der Artikelnummer sortiert. Pro Los erhalten sie eine Summe.
Auftragsnummer + Losnummer + Artikelnummer
Die Ergebnisse werden zunächst nach der Auftragsnummer sortiert. Innerhalb des Auftrags werden die Artikel nach der Losnummer sortiert. Innerhalb des Loses werden die Artikel nach der Artikelnummer sortiert. Pro Auftrag und pro Los erhalten Sie jeweils eine Summe.
Referenznummer statt Artikelnummer
Mit dem Haken haben Sie die Möglichkeit, für die Sortierung statt der Artikelnummer die Referenznummer zu verwenden. Ist der Haken gesetzt, so wird nach der Referenznummer anstatt nach der Artikelnummer sortiert.
Ergebnis interpretieren
Als Ergebnis erhalten Sie die Halbfertigfabrikatsinventur zum Stichtag.
Überschlagen Sie, welche Werte Sie erwarten. Vergleichen Sie Ihre Schätzung mit dem Ergebnis. Prüfen Sie in jedem Fall Ihre Einstellungen, wenn die Abweichung groß ist.
Das Ergebnis enthält Spalten, die im Folgenden erklärt werden. Eventuell sehen Sie in Ihrer Version nicht alle Spalten. Sie können Spalten mit dem Report Editor löschen, hinzufügen und verschieben.
Losnummer, Losgröße, Erledigt / abgeliefert
Sie sehen, in welchem Los das Material benötigt wird und wie groß das Los ist. Unter Erledigt oder Abgeliefert sehen Sie, wie viel bereits abgeliefert ist. Wenn Sie eine Zahl größer 0 sehen, ist das Los bereits teilerledigt.
Kunde, Auftragsnummer, Auftragsstatus
Wenn das Los mit Bezug zu einem Auftrag angelegt wurde, sehen Sie den Kundennamen, die Auftragsnummer und den Auftragsstatus.
Stückliste, Stücklistenbezeichnung, Einheit, Fertigungsgruppe
Unter Stückliste sehen Sie den Artikel, der produziert wird mit der zugehörigen Bezeichnung, der Einheit, in der der Artikel geführt wird und der hinterlegten Fertigungsgruppe.
Artikelnummer, Bezeichnung, Referenznummer, Einheit
Es folgt der Materialartikel mit Bezeichnung, Referenznummer und Einheit. Im Fall eines Arbeitsgangs sehen Sie in der Bezeichnung die Arbeitsgangnummer. Im Fall eines Arbeitsgang mit Maschinenzeit sehen Sie die Identifikationsnummer der Maschine, Arbeitsgangnummer und Bezeichnung der Maschine.
(Maschine) Ausgegeben, (Maschine) Abgeliefert, (Maschine) Offen
Unter Ausgegeben sehen Sie die Materialmenge, die zum Stichtag in das Los gebucht ist. Mengen, die bereits durch eine Ablieferung verbraucht sind, sind enthalten. Im Fall eines Arbeitsgangs mit Sollzeit sehen Sie die gesamte Sollzeit. Im Fall eines Arbeitsgangs ohne Sollzeit sehen Sie die bereits erfasste Zeit. Bei einer aktuell laufenden Produktionszeit wird die Zeit bis zur Auswertungszeit gerechnet.
Unter Abgeliefert sehen Sie die Materialmenge, die bereits durch eine Ablieferung verbraucht ist. Im Fall eines Arbeitsgangs sehen Sie die Zeit, die bereits in eine Ablieferung einkalkuliert ist. Die Menge wird anhand der Sollsatzgröße berechnet. Im Fall einer Maschinenzeit werden zur Ermittlung der Menge auch der Ablieferzeitpunkt und die Zeitstempel der Zeiterfassung berücksichtigt.
Unter Offen sehen Sie die Differenz zwischen ausgegebener und abgelieferter Menge. Im Fall eines Arbeitsgangs entspricht Offen der Differenz zwischen erfasster und abgelieferter Zeit. Der Wert Offen ist die Menge für die Berechnung der Halbfertigfabrikatsinventur.
Beispiel: Sie haben einen Produktionsauftrag für zwei Tische gestartet. Ein Tisch besteht aus einer Tischplatte und zwei Stahlträgern und Sie haben 2 Stunden Montagezeit pro Tisch kalkuliert. Die Tischplatten mit einem Wert von jeweils 200,- EUR und die Stahlträger mit einem Wert von jeweils 50,- EUR sind bereits in den Produktionsauftrag gebucht. Außerdem wurde bereits drei Stunden montiert, der Stundenwert der Montage beträgt 50,- EUR. Der erste Tisch ist bereits abgeliefert. Folgende Werte sehen Sie in der Halbfertigfabrikatsinventur:
Ausgegeben: 2 Tischplatten, 4 Stahlträger, 4 Stunden Montage
Abgeliefert: 1 Tischplatte, 2 Stahlträger, 2 Stunden Montage
Offen: 1 Tischplatte, 2 Stahlträger, 1 Stunde Montage
Einkaufspreis / Lief1Preis, Preis
Der Einkaufspreis oder Lief1Preis ist der Einzelpreis, zu dem Sie den Artikel zum Auswertungsdatum einkaufen würden. Multipliziert mit der offenen Menge ergibt sich der Einkaufswert oder Lief1Wert.
Der Preis ist der Gestehungspreis, mit dem die Materialposition in das Los gebucht wurde. Sie entspricht dem Istpreis in der Materialliste des Loses. Sollte das Material aus einer Losablieferung kommen, ist der Preis ebenfalls nicht der Ablieferpreis, sondern der Gestehungspreis zum Zeitpunkt der Materialbuchung in den Fertigungsauftrag.
Durch Materialrücknahme wie zum Beispiel beim Zurücknehmen der Ausgabe wird das Material zurück aufs Lager gebucht. Eventuell wird das Material anders verwendet, eventuell ergibt sich ein anderer Gestehungspreis, wenn Sie das Material neu ins Los buchen.
Im Fall eines Arbeitsgangs wird Ihnen der Stundenpreis entsprechend des Parameters PERSONALKOSTEN_QUELLE angezeigt. Im Fall einer Maschinenzeit wird Ihnen der zum Zeitstempel der Zeiterfassung gültige Stundenpreis aus dem Modul Zeiterfassung → unterer Reiter Maschinen → oberer Reiter 3 Kosten → Kalkulierter Stundensatz angezeigt.
Beispiel wie oben: Sie haben einen Produktionsauftrag für zwei Tische gestartet. Ein Tisch besteht aus einer Tischplatte und zwei Stahlträgern und Sie haben 2 Stunden Montagezeit pro Tisch kalkuliert. Die Tischplatten mit einem Wert von jeweils 200,- EUR und die Stahlträger mit einem Wert von jeweils 50,- EUR sind bereits in den Produktionsauftrag gebucht. Außerdem wurde bereits drei Stunden montiert, der Stundenwert der Montage beträgt 50,- EUR. Der erste Tisch ist bereits abgeliefert. Folgende Werte sehen Sie in der Halbfertigfabrikatsinventur:
Offen: 1 Tischplatte, 2 Stahlträger, 1 Stunde Montage
Wert: 200,- EUR + 100,- EUR + 50,- EUR = 350,- EUR
Besondere Fälle und Hinweise für die Auswertung
Laufende Produktion bei Auswertung für heute
Wenn zum Zeitpunkt der Auswertung Produktionszeiten begonnen, aber noch nicht abgeschlossen sind, wird als ENDE-Zeitstempel der Zeitpunkt der Auswertung gerechnet.
Beispiel: Sie haben einen Produktionsauftrag für einen Tisch gestartet. Ein Tisch besteht aus einer Tischplatte und zwei Stahlträgern und Sie haben 2 Stunden Montagezeit kalkuliert. Die Tischplatte mit einem Wert von 200,- EUR und die Stahlträger mit einem Wert von jeweils 50,- EUR sind bereits in den Produktionsauftrag gebucht. Der Stundenwert der Montage beträgt 50,- EUR. Die Montage des Tischs wurde um 10:00 Uhr gestartet. Sie berechnen die Halbfertigfabrikatsinventur um 11:00 Uhr.
Obwohl die Montage noch nicht beendet wurde, wird die erfasste Zeit berücksichtigt. HELIUM 5 berechnet die Halbfertigfabrikatsinventur, als sei die Produktion zum Berechnungszeitpunkt 11:00 Uhr beendet worden. Es ergibt sich eine Stunde Montagezeit.
Wert: 200,- EUR + 100,- EUR + 50,- EUR = 350,- EUR
Teilablieferung
Bei der Bestimmung der noch in der Fertigung befindlichen Mengen werden die teilabgelieferten Mengen berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt auf der Grundlage des Sollmaterials bzw. der Sollzeit.
Mehrmaterial und Schrott werden bei Teilablieferungen ignoriert.
Die Arbeitszeitanteile für teilabgelieferte Mengen können ausschließlich mit korrekten Sollzeiten in den Stücklisten richtig berechnet werden.
Die Menge des Materials, das für die Halbfertigfabrikatsinventur berücksichtigt wird, berechnet sich aus der Menge des ins Los gebuchten Materials abzüglich der Menge, die für die Ablieferung bereits verbraucht wurde. Die Menge des verbrauchten Materials berechnet sich durch Multiplikation der abgelieferten Menge mit der Sollsatzgröße, also der vorgesehenen Materialmenge für eine Abliefereinheit.
Die Arbeitszeit wird nahezu identisch berechnet. Die Arbeitszeit, die für die Halbfertigfabrikatsinventur berücksichtigt wird, berechnet sich aus der auf das Los erfassten Arbeitszeit abzüglich der Zeit, die für die abgelieferte Menge benötigt wurde. Die Arbeitszeit, die für die abgelieferte Menge benötigt wurde berechnet sich grundlegende ebenfalls durch Multiplikation der abgelieferten Menge mit der geplanten Arbeitszeit pro Abliefereinheit. Im Fall einer Maschinenzeit werden jedoch nur die Zeiten berücksichtigt, die bis zum Ablieferzeitpunkt gebucht wurden.
Beispiel wie oben: Sie haben einen Produktionsauftrag für zwei Tische gestartet. Ein Tisch besteht aus einer Tischplatte und zwei Stahlträgern und Sie haben 2 Stunden Montagezeit pro Tisch kalkuliert. Die Tischplatten mit einem Wert von jeweils 200,- EUR und die Stahlträger mit einem Wert von jeweils 50,- EUR sind bereits in den Produktionsauftrag gebucht. Außerdem wurde bereits drei Stunden montiert, der Stundenwert der Montage beträgt 50,- EUR. Der erste Tisch ist bereits abgeliefert. Folgende Werte sehen Sie in der Halbfertigfabrikatsinventur:
Materialmenge gebucht: 2 Tischplatten, 4 Stahlträger
Materialmenge verbraucht: Menge für einen Tisch, also 1 Tischplatte, 2 Stahlträger
→ offene Materialmenge 1 Tischplatte, 2 Stahlträger → 200,- EUR
Arbeitszeit erfasst: 3 Stunden
Für die abgelieferten Mengen benötigte Arbeitszeit, also Sollzeit für einen Tisch: 2 Stunden
→ offene Arbeitszeit: 1 Stunde → 50,- EUR
Verschachtelte Fertigungsaufträge und Teilablieferungen
Für verschachtelte Fertigungsaufträge, also Fertigungsaufträge mit Positionen, für die es wiederum Fertigungsaufträge gibt, gelten dieselben oben erklärten Regeln. Jeder Fertigungsauftrag wird in sich geschlossen betrachtet, es erfolgt keine Rückauflösung der Fertigungsaufträge. Der Wert in der Halbfertigfabrikatsinventur ergibt sich pro Fertigungsauftrag durch das zugebuchte, noch nicht für eine Ablieferung verwendete Material und die erfasste, noch nicht für eine Ablieferung verwendete Arbeitszeit. Der Preis des Materials ist der Gestehungspreis bei Zubuchung auf das Los. Der Preis der Arbeitszeit ergibt sich aus Ihrem Parameter PERSONALKOSTEN_QUELLE.
Beispiel: Sie haben einen Produktionsauftrag für einen Tisch gestartet. Ein Tisch besteht aus einer Tischplatte und zwei Stahlträgern. Die Stahlträger müssen aus vier Stücken zusammengeschweißt werden, Stückpreis 12,50 EUR. Sie haben einen Produktionsauftrag für 10 Stahlträger gestartet und 2 Stahlträger bereits abgeliefert. Der Übersichtlichkeit halber betrachten wir in diesem Beispiel keine Arbeitszeit. Die Tischplatte mit einem Wert von 200,- EUR und die beiden Stahlträger mit einem Wert von jeweils 50,- EUR sind bereits in den Produktionsauftrag gebucht. Sie berechnen die Halbfertigfabrikatsinventur und erhalten folgende Ergebnisse:
Materialmenge gebucht: 1 Tischplatte, 2 Stahlträger, 40 Stahlstücke
Materialmenge verbraucht: Menge für zwei Stahlträger, also 8 Stahlstücke
→ offene Materialmenge: 1 Tischplatte, 2 Stahlträger, 32 Stahlstücke
→ offener Wert: 200,- EUR + 2 * 50,- EUR + 32 * 12,50 EUR = 700,- EUR
Losausgabe zurücknehmen
Die Basis für die Berechnung der Halbfertigfabrikatsinventur zu einem Stichtag in der Vergangenheit sind
der Zeitpunkt der Losausgabe
der Zeitpunkt der Materialumbuchung vom Lager in das Los und
der Zeitpunkt der Losablieferungen.
Als Zeitpunkt der Losausgabe gilt dabei der Zeitpunkt der letzten Losausgabe unabhängig davon, wie oft Sie das Los ausgegeben und die Ausgabe zurückgenommen haben. Durch das Zurücknehmen von Losen können Sie damit die historische Halbfertigfabrikatsinventur verändern.
Sie sollten die Losausgabe nur innerhalb eines Tages bzw. innerhalb Ihres Betrachtungszeitraums zurücknehmen. Änderungen an Losen, die bereits länger ausgegeben sind, sollten Sie ohne Rücknahme des Loses durchführen.
Erstellen Sie die Halbfertigfabrikatsinventur immer gemeinsam mit der Lagerstandsliste. Die Summe beider Listen enthält den korrekten historischen Wert.
Beispiel: Im Rahmen der Bestandsbewertung führen Sie die Halbfertigfabrikatsinventur monatlich durch. Im Juni haben Sie einen Produktionsauftrag für einen Tisch gestartet. Ein Tisch besteht aus einer Tischplatte und zwei Stahlträgern. Die Tischplatte mit einem Wert von 200,- EUR und die beiden Stahlträger mit einem Wert von jeweils 50,- EUR sind in den Produktionsauftrag gebucht. Bis zum Ende des Junis wird der Tisch nicht fertiggestellt.
Bestandsbewertung am 01.07. zum 30.06.: Lager 0,- EUR, Halbfertigfabrikatsinventur 300,- EUR.
Am 10.07. überarbeiten Sie den Fertigungsauftrag und nehmen dafür die Ausgabe zurück. Die Tischplatte und die beiden Stahlträger werden dadurch zurück auf das Lager gebucht. Anschließend starten Sie den Produktionsauftrag wieder und buchen die Tischplatte und die beiden Stahlträger hinein. Bis zum Ende des Julis wird der Tisch nicht fertiggestellt.
Bestandsbewertung am 01.08. zum 31.07.: Lager 0,- EUR, Halbfertigfabrikatsinventur 300,- EUR.
Bestandsbewertung am 01.08. zum 30.06.: Lager 300,- EUR, Halbfertigfabrikatsinventur 0,- EUR.
Fertigung mit Beteiligung von Maschinen
Für Fertigungsaufträge mit Beteiligung von Maschinen gelten dieselben oben erklärten Regeln. Jeder Fertigungsauftrag wird in sich geschlossen betrachtet, es erfolgt keine Rückauflösung der Fertigungsaufträge. In der Halbfertigfabrikatsinventur wird für Maschinenzeiten eine eigene blaue Zeile angezeigt. Maschinenzeiten werden wie Arbeitszeiten betrachtet und berechnet. Der Stundensatz ist jedoch der zum Zeitstempel der Zeiterfassung gültige Stundenpreis aus dem Modul Zeiterfassung → unterer Reiter Maschinen → oberer Reiter 3 Kosten → Kalkulierter Stundensatz.